Historie

Gründung und Niederlassung am Osterbekkanal

Die Protesia entstand im Frühjahr 1907 durch den Zusammenschluss der Vereine Schwan und Protheus im Gebiet zwischen der Uhlenhorst, Barmbek und Winterhude. Ziel des Zusammenschlusses war die Vergrößerung der Rudergemeinschaft. Dies war die Voraussetzung für sportliche Erfolge und steigende Mitgliederzahlen in den folgenden Jahren. 1920 betrug die Mitgliederzahl 120 Personen – trotz der Unterbrechung des Sportbetriebes durch den Ersten Weltkrieg.

Das Bootsmaterial – zunächst nur ein Vierer und einer Sechsruder-Wherry – war in einem umgebauten Pferdestall in der Kanalstraße am Heitmannkanal untergebracht. In der Zeit bis 1927 entwickelte sich die Protesia zum erfolgreichsten Verein des NRB und erreichte eine solche Größe, dass diese Unterbringung den Anforderungen nicht mehr genügte. Nach Abschluss eines Pachtvertrages konnte die Protesia im Herbst 1932 in das neue Bootshaus am Osterbekkanal umziehen, wo der Verein noch heute seinen Sitz hat.

Zerstörung und Wiederaufbau

Die folgenden Jahre waren sehr herausfordernd. Nach Spannungen auf Vereins- und Verbandsebene, kam das Vereinsleben mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges völlig zum Erliegen. Der Verlust des Bootshauses und des Materials bei den Bränden im Juli 1943 markierte den Tiefpunkt dieser Phase.

1946 wagte man einen Neuanfang mit dem Kauf einer gebrauchten Vierruder-Wherry, die im Bootshaus des „Alsterruderverein Vorwärts“ untergebracht werden konnte. Mit dem Bau des neuen Bootshauses an alter Stelle 1949 stellten sich wieder Erfolge ein. Bereits 1952 war die Protesia wieder der dritterfolgreichste Verein im NRB und auch die Umstellung auf Rollsitzrudern bis 1958 wurde vom Verein siegreich umgesetzt. Darüber hinaus gewann der Nebensport, der zunächst nur die Mitglieder in den Wintermonaten an den Verein binden sollte, an Beliebtheit und Bedeutung. So trugen die errungenen NRB-Meisterschaften im Handball und in der Leichtathletik maßgeblich zum Wiederaufstieg des Vereins in den 50er Jahren bei. Die Erfolge und der Mitgliederzuwachs führten zu einer notwendigen Erweiterung des Bootshauses, das am 19. Mai 1963 eingeweiht werden konnte.

Nebensportabteilung Tischtennis

Die sechziger und siebziger Jahre stellten eine Schwächephase des Vereins dar, die sich auch in der Leichtathletik wiederspiegelte. Ein neues Standbein konnte dagegen im Tischtennis geschaffen werden. Seit 1963 nahm die Protesia am NRB-Tischtennisturnier teil und konnte dieses bis 1972 viermal gewinnen. Tischtennis, zunächst nur als Ausgleich in den Wintermonaten gedacht, entwickelte sich zu einer tragenden Säule des Vereins und nahm ab 1972 als eigene Nebensportabteilung eine Sonderrolle im Verein ein. Seitdem nahm die Abteilung am Punktspielbetrieb des Hamburger Tischtennis-Verbandes teil und wurde 1980 Hamburger Meister. Unter Claus Koslowski (1987 – 1992 1. Vorsitzender) ging es weiter steil bergauf: Hamburg-Liga, Oberliga, Regionalliga und Aufstieg in die 2. Bundesliga 1993. Aus finanziellen Gründen zog sich die Tischtennis-Abteilung 1995 aus der 2. Bundesliga zurück, konnte aber in den Folgejahren weitere Erfolge feiern. Mit dem Vereins-Jubiläum 2007 wurde die Abteilung in einen eigenen Verein ausgegliedert.

Jugendabteilung

Die Schwächephase der sechziger/siebziger in der Ruderabteilung endete ebenfalls Mitte der 80er Jahre. Neben Claus Koslowski trat 1983 Peter Eckmann (1. Vorsitzender 1995 bis 2019 ) in den Verein ein. Er baute mit weiteren Vereinsmitgliedern eine schlagkräftige Jugendabteilung auf, die in den folgenden Jahren erfolgreich an den Juniorenmeisterschaften auf Landes- und Bundesebene teilnahm. Den Höhepunkt markierte die U19 Meisterschaft von Svea Störmer als Teil einer Renngemeinschaft im Juniorinnen Vierer 2014. Die Erfolge im Jugendbereich wirkten sich positiv auf die Entwicklung des Gesamtvereins aus. 1987 wurde nach 13 Jahren wieder das „Blaue Band der Osterbek“ ausgetragen. Auch im nebensportlichen Bereich ging es für die Ruderer ab 1984 wieder aufwärts. Der Verein war breit aufgestellt, ob beim Hallensportfest, beim Schwimmfest, beim Winterlauf oder beim Hallenfußballturnier. Die Mitgliederzahl stieg in dieser Zeit wieder auf über 160 und die Zahl der Boote auf 19, so dass 1990 das Gelände erweitert und eine weitere Bootshalle gebaut wurde.

Breitensport

Die Mitgliederzahl erreichte 1995 mit über 200 ihren Höhepunkt, ging aber in der zweiten Hälfte der 90er Jahre kontinuierlich zurück. In den Zeit nach der Jahrtausendwende wurde der Fokus daher stärker auf den Breitensport gelegt: Das Angebot von Schulungen sowie Wander- und Tagesfahrten wurde erweitert und von einer Modernisierung der Sportanlage begleitet. Der Erfolg der Neu-Ausrichtung zeigte sich langsam – seit 2006 liegt die Mitgliederzahl wieder stabil über 100.